Photovoltaik

Regenerative Energieerzeugung, und insbesondere Photovoltaik im privaten Bereich spielt eine Schlüsselrolle in der notwendigen Energiewende. Ob Balkonkraftwerk (neudeutsch „Steckersolargerät“, SSG) oder eine größere Photovoltaik (PV) -Dachanlage (oder letztlich doch nichts – auch dies kann das Ergebnis der Überlegungen sein), die Entscheidung sollte gut vorbereitet und mit verlässlichen Partnern umgesetzt werden – hier versuchen wir im Folgenden unabhängige Hilfestellung in Form eines „Entscheidungsfahrplans“ zu geben. Dabei soll eine „Checkliste“ auch helfen, im durch den Solarboom entstandenen Anbieter-Dschungel einen seriösen Partner für eine eventuelle Realisierung zu finden.

 

Schritt 1: Grundüberlegungen und Vorbereitung (z.B. auf eine Energieberatung oder Angebotseinholung)
  1. Welchen Energiebedarf (Haushaltsstrom und Heizen/Warmwasser, z.B. über Gas, Heizöl, Holz, evtl. Heizstrom) habe ich ? Dazu nimmt man sich die jeweiligen Abrechnungen z.B. der letzten 3 Jahre und stellt diese Werte zusammen. Den Mittelwert der der drei Jahre bietet eine gute Basis.
  2. Was ist mein Anspruch an das Haus/ die Wohnung hinsichtlich Bequemlichkeit (elektrische Geräte, Bedienung der Installation) und Komfort (z.B. Heizen, Warmwasser) ?
  3. Was sind meine Planungen für die Zukunft:
    • wie lange möchte/werde /kann ich das Haus / die Wohnung noch behalten (oder in der Familie halten) ?
    • sind Sanierungsmaßnahmen erforderlich oder gewünscht ?
    • muss oder möchte ich die Heizungsanlage (aus technischen oder formellen Gründen) absehbar erneuern – z.B. Umstellung auf Wärmepumpe ?
    • plane ich die Anschaffung eines Elektro-Autos oder anderer größerer elektrischer Verbraucher (z.B. Klimaanlage, Sauna) ?
  4. In welcher Höhe kann oder möchte ich überhaupt (noch) Investitionen tätigen – insbesondere, wenn Maßnahmen oder Anschaffungen bereits fest geplant oder in die Wege geleitet sind ? (Steckersolargeräte sind schon für wenige Hundert Euro zu realisieren – größere PV Anlagen liegen oft oberhalb 10.000 Euro).
  5. Darf ich überhaupt ein SSG oder eine PV-Anlage uneingeschränkt montieren oder benötige ich eine Genehmigung (z.B. von Eigentümergemeinschaft oder Vermieter) und ist diese zu erwarten ?
  6. Habe ich eine Vorstellung, wo eine (kleine oder große) PV-Anlage platziert werden könnte ? Es gibt Wohnsituationen (z.B. Wohnung mit einem Nord-Balkon, Häuser in überwiegend verschatteter Lage), bei denen (leider) weder ein SSG noch eine größere (Eigen-) Anlage halbwegs sinnvoll zu installieren sind.

 

Schritt 2: Steckersolargerät (Balkonkraftwerk) oder große PV-Anlage ?

Steckersolargeräte (SSG, oder Balkonkraftwerke) sind (anders als noch in 2022) relativ einfach zu beschaffen – die Einschätzung der Qualität ist allerdings nicht immer einfach. Mit dem „Solarpaket I“ der Bundesregierung in 2024 wurden die Rahmenbedingungen für diesen Einstieg in die PV Welt vereinfacht, manche Regelungen werden aber erst im Laufe des Jahres 2024 endgültig festgelegt. Wer sich über den aktuellen Stand informieren will, für den hat die REG.eV aus Roßdorf eine gute Übersicht zu den SSG Regelungen zusammengestellt.

Auf der Seite der HTW Berlin lässt sich im „Stecker-Solar-Simulator“ abschätzen, ob und in welchem Zeitraum sich ein SSG beim eigenen Strombedarf lohnen könnte – meist trifft dies bei einem Jahresbedarf von mind. 2000 kWh in einem überschaubaren Zeitraum zu. Durch zuletzt deutlich gefallene Preise sind inzwischen selbst Batteriespeicher für SSG eine Überlegung wert, bei denen tagsüber nicht verbrauchter Solarertrag abends/nachts verwendet werden kann und somit den Eigenverbrauch verbessern.

Während kleine Solaranlagen (SSG) relativ kostengünstig zu kaufen und häufig auch ohne größeren Aufwand (selbst) zu montieren/installieren sind, ist der Aufwand bei größeren PV-Anlagen deutlich höher.

Hier ist neben der eigentlichen Solarfirma („Solateur“) auch immer ein vom zuständigen Stromnetzbetreiber (in Seeheim-Jugenheim ist das die GGEW, Bensheim) zugelassener Elektroinstallateur einzubinden, der eine Voranfrage (auf Belastbarkeit des lokalen Stromnetzes durch einen größeren PV-Anschluss) stellt und später Beantragung, Anschluss und Anmeldung der PV-Anlage übernimmt und vorab den Zustand der elektrischen Installation / Zählerschrank prüft. Im Zweifelsfall kann vorab das Dach auf Zustand und statische Eignung geprüft werden. Sollte es bei einem der beiden Fragestellungen Probleme geben, so sollte – zumindest als Einstieg – ein SSG möglich sein.

Wer sich selbst ein Bild machen will, ob das eigene Haus (ertragstechnisch) für eine größere PV-Anlage auf dem Dach geeignet ist und wie wirtschaftlich das wäre, kann sich auf der Seite „Solarkataster Hessen“ über die eigene Adresse auf das eigene Hausdach eine Solaranlage einzeichnen, und deren technische und wirtschaftliche Parameter beispielhaft berechnen lassen (leider sind die Karten noch nicht auf dem neuesten Stand, neuere Häuser sind oft noch nicht abgebildet und daher Dächer nicht korrekt eingetragen – hier sollen Ergänzungen im Laufe des Jahres 2024 erfolgen).

Zeigen die Vorüberlegungen, dass der absehbare (momentane und zukünftige) Energiebedarf eine größere PV-Anlage sinnvoll erscheinen lässt, rechtlich und platzmäßig nichts im Wege zu stehen scheint und der Invest nicht abschreckt, kann man den nächsten Schritt gehen. Erfreulicherweise ergibt die Vorprüfung in den meisten Fällen, dass sich eine möglichst große PV-Anlage lohnt.

Ansonsten kommt vielleicht ein Steckersolargerät – als Einstieg oder vorübergehende Lösung – als nächster Schritt infrage.

 

Schritt 3a: Checkliste für die Anschaffung eines Steckersolargerätes (SSG)

 

  1. Hier folgt eine Checkliste zu SSG.

 

 

Schritt 3b: Checkliste für die Anschaffung einer größeren PV-Anlage - Teil 1: Anbietersuche und Erstkontakt

 

  1. Fallen Sie nicht auf unaufgeforderte Anrufe oder glänzende Werbeaussagen überregionaler Anbieter zu deutschland-weiter Verfügbarkeit, Lieferschnelligkeit oder Niedrigstpreisen herein. An diesen Aussagen ist fast immer mindestens ein Haken (oder mehr).
  2. Suchen Sie nach Anbieter(n) aus Ihrem Wohnort oder dem regionalen Umfeld (z.B. im 20km-Radius) und verschaffen Sie sich über die jeweiliger Internetseite und Bewertungen/Erfahrungsberichte anderer Kunden (z.B. Google Rezensionen, Trustpilot) einen ersten Eindruck. Achten Sie auf die Rechtsform der Firma – eine UG schützt Sie als Kunden kaum. Im Zweifel hilft ein Blick ins Handelsregister.
  3. Ein wesentlicher Punkt ist die Marktpräsenz (und damit Erfahrung) des Anbieters – gibt es eine Aussage, wie lange man schon im PV-Anlagen Markt ist ? Hinweis: Leider sind im Solarboom der letzten zwei Jahre viele „Glücksritter“ auf den Zug gesprungen und versuchen trotz mangelnder Kompetenz (es gibt noch keinen entsprechenden Ausbildungsberuf) oder mit krimineller Energie ein (unverdientes) Stück vom Kuchen zu erhaschen. Diese Anbieter sind häufig nach kurzer Zeit wieder vom Markt verschwunden oder gezielt insolvent.
  4. Ist der Anbieter überhaupt erreichbar und wenn ja, an Ihrer Anfrage interessiert und bietet einen Vor-Ort Termin zur Besichtigung an ?
  5. Erfolgt bei der Besichtigung (bei Ihnen zuhause, nicht per Video !) zuerst eine Abfrage Ihrer Erwartungen und Pläne, und wird auch der Zustand der elektrischen Installation begutachtet ?
  6. Handelt es sich beim Anbieter nur um einen Vertrieb oder den ausführenden Handwerks-Meisterbetrieb ? Wird die Anlage vom Unternehmen selbst oder von einem Handelsvertreter/Subunternehmer verkauft und installiert ?
  7. Können Sie auf Nachfrage mit Bestandskunden in der Nähe in Kontakt treten ?
  8. Wird ausführlich auf Ihre Fragen und Wünsche eingegangen ?
  9. Und – nicht zu unterschätzen – haben Sie ein gutes (Bauch-) Gefühl nach dem Erstkontakt ?

 

Schritt 4: Checkliste für die Anschaffung einer größeren PV-Anlage - Teil 2: Angebot

 

  1. Hier folgt eine Checkliste zu Angebotseinholung und Auswertung.

 

 

Schritt 5: Checkliste für die Anschaffung einer größeren PV-Anlage - Teil 3: Beauftragung und Umsetzung

 

  1. Hier folgt eine Checkliste zu Beauftragung und Umsetztung.

 

 

Weitere Punkte folgen in Kürze.